Im März dieses Jahres findet in Kanada der erste Monat der Schuldenkompetenz statt. Eine umfassende Ipsos-Umfrage zeigt beunruhigende Muster im Umgang der Kanadier mit Schuldenmanagement und finanziellem Wohlstand auf. Die Initiative könnte nicht aktueller sein, denn die Untersuchung zeigt erhebliche Wissenslücken und beunruhigende finanzielle Verhaltensweisen auf, die verschiedene demografische Gruppen im ganzen Land betreffen.
Das komplizierte Verhältnis der Kanadier zur Schuldenhilfe
Die Umfrageergebnisse zeichnen ein nuanciertes Bild davon, wie die Kanadier die Suche nach Hilfe bei finanziellen Problemen sehen. Einerseits herrscht weitgehende Einigkeit darüber, dass es kein Stigma sein sollte, Hilfe in Anspruch zu nehmen. 80 % der Befragten stimmten dieser Ansicht zu - obwohl dies einen leichten Rückgang um 4 Punkte gegenüber 2019 bedeutet. Doch trotz dieser offensichtlichen Offenheit halten tief verwurzelte Barrieren viele davon ab, den entscheidenden Schritt zu gehen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn sie in eine finanzielle Notlage geraten.
Fast die Hälfte der Kanadier (48 %) gibt zu, dass es ihnen peinlich wäre, Hilfe in Anspruch zu nehmen, selbst wenn sich ihre finanzielle Situation so weit verschlechtern würde, dass sie einen Konkurs in Erwägung ziehen würden - ein Anstieg um 2 Prozentpunkte gegenüber 2019. Noch aufschlussreicher ist der 9-Punkte-Anstieg bei denjenigen, die sagen, dass das Stigma, das mit einem Konkurs einhergeht, sie aktiv davon abhält, Hilfe bei ihren Schuldenproblemen zu suchen, und nun bei 40 % der Befragten liegt.
Für viele Kanadier scheint die Verweigerung ein großes Hindernis zu sein. Zwei Drittel (66 %) geben an, dass sie keine finanzielle Hilfe in Anspruch genommen haben, weil sie ihre Situation nicht für "ernst genug" halten, um ein Eingreifen zu rechtfertigen. Gleichzeitig geben 63 % der Befragten an, dass sie Angst vor Betrug haben, weil sie keine professionelle Hilfe in Anspruch nehmen wollen.
Die Wissenslücke stellt ein weiteres erhebliches Hindernis dar. Mehr als ein Drittel der Kanadier (36 %) gibt zu, dass sie einfach nicht wissen, wie sie aus den Schulden herauskommen oder an wen sie sich wenden können - ein beunruhigender Anstieg um 6 Prozentpunkte gegenüber 2019. Diese Unsicherheit wird durch ein weit verbreitetes Misstrauen verstärkt, da 53 % der Befragten Schwierigkeiten haben, professionellen Unternehmen zu vertrauen, die Schuldenmanagementdienste anbieten - eine Zahl, die seit 2019 im Wesentlichen unverändert geblieben ist.
Demografische Unterschiede in der Einstellung zur Verschuldung
Während die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Einstellung zur Verschuldung relativ gering erscheinen, zeigt die Umfrage, dass Männer (43 %) etwas häufiger als Frauen (37 %) angeben, dass das Stigma des Konkurses sie davon abhält, Hilfe für ihre finanziellen Probleme zu suchen.
Das Alter erweist sich jedoch als ein weitaus bedeutenderer Faktor für die Einstellung zur Verschuldung und das Verhalten bei der Suche nach Hilfe. Die Umfrage zeigt eine klare Kluft zwischen den Generationen, wobei jüngere Kanadier ein deutlich höheres Maß an finanzieller Notlage und Hindernissen bei der Suche nach Hilfe aufweisen als ihre älteren Altersgenossen.
Kanadier im Alter von 18-34 und 35-54 Jahren zeigen auffallend ähnliche Muster in ihrem Verhältnis zu Schulden. Beide Altersgruppen haben deutlich mehr Schwierigkeiten, professionellen Schuldenberatungsunternehmen zu vertrauen (62 % bzw. 60 %), als die über 55-Jährigen (40 %). Diese Kluft zwischen den Generationen setzt sich in verschiedenen Bereichen fort, einschließlich des Gefühls, dass es peinlich ist, Hilfe im Zusammenhang mit einem Konkurs zu suchen (61 % bei den 18- bis 34-Jährigen, 52 % bei den 35- bis 54-Jährigen und nur 34 % bei den über 55-Jährigen).
Am besorgniserregendsten ist vielleicht der verbreitete Schuldenfatalismus unter den jüngeren Kanadiern: 51 % der 18- bis 34-Jährigen und der 35- bis 54-Jährigen glauben, dass sie nie schuldenfrei werden, während 34 % der älteren Kanadier diese pessimistische Einschätzung teilen. Der Bedarf an externer Hilfe ist in allen Altersgruppen ähnlich stark ausgeprägt: 56 % der jungen Erwachsenen und 51 % der Kanadier mittleren Alters geben an, dass sie Hilfe benötigen, um ihren Schulden zu entkommen, im Gegensatz zu nur 27 % der über 55-Jährigen.
Regionale Unterschiede bei den finanziellen Herausforderungen
Die Umfrage zeigt bemerkenswerte geografische Unterschiede im Umgang der Kanadier mit Schuldenmanagement und finanzieller Unterstützung. Alberta sticht als besonders problematisch hervor, da die Einwohner hier die höchsten Werte bei mehreren besorgniserregenden Indikatoren melden. Die Albertaner stehen landesweit an der Spitze, wenn es darum geht, Schuldenprofis zu vertrauen (58 %), sich im Zusammenhang mit einem Konkurs stigmatisiert zu fühlen (45 %) und unsicher zu sein, wo man sich um Schuldenhilfe bemüht (40 %).
Die Prärieprovinz weist auch ein erhöhtes Maß an finanzieller Not auf: Die Albertaner geben häufiger als der nationale Durchschnitt an, dass sie Hilfe benötigen, um ihre Schulden loszuwerden (51 %), dass sie sich mit ihrer finanziellen Situation überfordert fühlen (52 %) und dass sie sich Sorgen über mögliche Betrügereien im Schuldenerlasssektor machen (67 %).
Ontario, die bevölkerungsreichste Provinz Kanadas, weist ebenfalls eine überdurchschnittlich hohe finanzielle Belastung auf. Die Ontarioer übertreffen den nationalen Durchschnitt, wenn es um die Notwendigkeit von Schuldenhilfe (49 %), das Gefühl der Überforderung durch ihre finanzielle Situation (52 %) und die Sorge darüber geht, wie sich ein Konkurs auf ihre Kreditwürdigkeit auswirken könnte (59 %).
Der Einkommensfaktor in der finanziellen Anfälligkeit
Die Umfragedaten bestätigen, was viele erwarten: Die Höhe des Einkommens hat einen erheblichen Einfluss auf die Erfahrungen der Kanadier mit Schulden und finanziellen Nöten. Haushalte mit niedrigem Einkommen, insbesondere solche mit einem Jahreseinkommen von weniger als 40.000 Dollar, berichten durchweg über größere finanzielle Herausforderungen in verschiedenen Bereichen.
In dieser Einkommensgruppe geben 56 % der Befragten an, dass sie Hilfe benötigen, um aus den Schulden herauszukommen - ein krasser Gegensatz zu den 33 % derjenigen, die mehr als 100.000 Dollar verdienen, die das gleiche Bedürfnis äußern. Die emotionalen Auswirkungen finanzieller Schwierigkeiten sind bei den einkommensschwächeren Kanadiern ähnlich ausgeprägt: Sie geben häufiger an, dass sie sich von ihrer finanziellen Situation überfordert fühlen (53 %) und dass es ihnen peinlich ist, Hilfe zu suchen (50 %). Fast die Hälfte (49 %) derjenigen, die weniger als 40.000 Dollar verdienen, geben an, dass das Stigma des Konkurses sie davon abhält, die benötigte Hilfe zu erhalten.
Beunruhigende finanzielle Verhaltensweisen in der Bevölkerung
Neben den Einstellungen und Wahrnehmungen offenbart die Ipsos-Umfrage auch besorgniserregende finanzielle Praktiken, die für viele Kanadier alltäglich geworden sind. Ein Viertel der Befragten (26 %) gab an, im vergangenen Jahr nur den Mindestbetrag für ihre Kreditkartenabrechnungen gezahlt zu haben - eine Zahl, die im Vergleich zu früheren Erhebungszeiträumen unverändert geblieben ist.
Die Daten deuten auf eine fortlaufende Anhäufung von Schulden hin: 22 % der Kanadier haben die Zahlung von Rechnungen ausgelassen oder verzögert, 20 % berichten von gestiegenen Kreditkartenschulden (ein leichter Rückgang um 2 Punkte) und 17 % leisten nur Mindestzahlungen für Kreditlinien (ebenfalls ein Rückgang um 2 Punkte gegenüber früheren Ergebnissen).
Die finanzielle Notlage hat einige Kanadier zu drastischeren Maßnahmen veranlasst: 18 % gaben an, dass sie persönliche Gegenstände verkauft haben, um über die Runden zu kommen. Außerdem geben 16 % zu, dass sie sich Geld geliehen haben, das sie nicht schnell zurückzahlen können, was ihre Schuldenprobleme möglicherweise noch verschlimmert.
Geschlechtsspezifische Muster des Finanzverhaltens
Während die Einstellung zur Verschuldung nur minimale geschlechtsspezifische Unterschiede aufweist, zeigt das tatsächliche Finanzverhalten deutlichere Muster zwischen Männern und Frauen. Die weiblichen Befragten weisen etwas höhere Raten bestimmter problematischer finanzieller Praktiken auf, wie z. B. nur minimale Kreditkartenzahlungen zu leisten (29 % im Vergleich zu 22 % der Männer), die Zahlung von Rechnungen auszulassen oder zu verzögern (24 % im Vergleich zu 19 %), persönliche Gegenstände aus finanzieller Not zu verkaufen (21 % im Vergleich zu 16 %) und sich bei der finanziellen Unterstützung verstärkt auf Freunde oder Familie zu verlassen (18 % im Vergleich zu 15 %).
Die Umfrage zeigt jedoch, dass Männer und Frauen in ähnlichem Maße andere potenziell problematische finanzielle Verhaltensweisen an den Tag legen, wie z. B. die Anhäufung zusätzlicher Kreditkartenschulden, die Aufnahme von Krediten, die sie nicht ohne weiteres zurückzahlen können, und die Abhebung von Spar- oder Anlagekonten in Notfällen.
Altersbedingte Unterschiede im Finanzmanagement
Das Alter erweist sich einmal mehr als entscheidender Faktor bei der Untersuchung bestimmter finanzieller Verhaltensweisen. Jüngere Kanadier und Kanadier mittleren Alters (18-34 und 35-54) weisen eine wesentlich höhere Rate an potenziell riskanten Finanzpraktiken auf als Kanadier im Alter von 55 Jahren und älter.
So gibt etwa ein Drittel der beiden jüngeren Altersgruppen (31 % der 18- bis 34-Jährigen und 32 % der 35- bis 54-Jährigen) an, nur den Mindestbetrag für ihre Kreditkarten zu zahlen, während nur 16 % der älteren Kanadier dies tun. Ähnliche Muster zeigen sich bei verschiedenen finanziellen Verhaltensweisen, wie z. B. das Auslassen von Rechnungszahlungen (27 % der 18- bis 34-Jährigen und 28 % der 35- bis 54-Jährigen gegenüber 12 % der über 55-Jährigen), der Verkauf von Hab und Gut zur Deckung von Ausgaben (23 % und 24 % gegenüber 10 %), die Zahlung von Mindestkrediten (17 % und 24 % gegenüber 11 %), die Aufnahme von Krediten, die nicht ohne weiteres zurückgezahlt werden können (20 % und 22 % gegenüber 9 %), und die zunehmende finanzielle Abhängigkeit von anderen (28 % und 19 % gegenüber 6 %).
Geografische und einkommensbezogene Unterschiede bei den Finanzpraktiken
Die Umfrage zeigt bemerkenswerte regionale Unterschiede im Finanzverhalten in Kanada. Die Einwohner von Ontario weisen mit die höchsten Raten an besorgniserregenden Finanzpraktiken auf, wie z. B. nur minimale Kreditkartenzahlungen zu leisten (28 %), zusätzliche Kreditkartenschulden anzuhäufen (25 %), persönliche Besitztümer zu verkaufen (21 %), minimale Zahlungen für Kreditlinien zu leisten (20 %), Kredite in unerschwinglicher Höhe aufzunehmen (21 %) und sich bei der finanziellen Unterstützung zunehmend auf Familie oder Freunde zu verlassen (20 %).
Alberta weist auch erhöhte Raten bestimmter problematischer Verhaltensweisen auf, insbesondere das Auslassen von Rechnungszahlungen (27 %), der Verkauf von Eigentum (25 %), die Unterschreitung von Mindestkreditraten (22 %) und Notabhebungen von Spar- oder Anlagekonten (17 %). Im Gegensatz dazu berichten Quebec und Atlantik-Kanada im Allgemeinen von geringeren Raten dieser finanziellen Schwierigkeiten.
Das Einkommen beeinflusst vorhersehbar das Finanzverhalten, wobei einkommensschwächere Kanadier - insbesondere diejenigen, die weniger als 40.000 Dollar im Jahr verdienen - eher dazu neigen, Rechnungen nicht zu bezahlen (27 %), Besitztümer zu verkaufen (24 %), sich stärker auf Familie oder Freunde zu verlassen, um finanzielle Unterstützung zu erhalten (22 %), Einkäufe zu tätigen, um mit Gleichaltrigen mithalten zu können (10 %), und Zahltagskredite in Anspruch zu nehmen (12 %). Einige besorgniserregende finanzielle Gewohnheiten scheinen jedoch über alle Einkommensstufen hinweg relativ einheitlich zu sein, wie z. B. nur minimale Kreditkartenzahlungen zu leisten (zwischen 23 % und 30 % in allen Einkommensgruppen), zusätzliche Kreditkartenschulden anzuhäufen (17 % bis 25 %) und größere Anschaffungen auf Kredit ohne sofortige Rückzahlung zu tätigen (6 % bis 15 %).
Anmerkung zur Methodik
Diese umfassende Ipsos-Umfrage wurde zwischen dem 6. und 17. Dezember 2024 im Auftrag von MNP LTD mit einer Stichprobe von 2.003 kanadischen Erwachsenen durchgeführt. Die Daten wurden ordnungsgemäß gewichtet, um eine demografische Repräsentation gemäß den Volkszählungsdaten zu gewährleisten. Die Ergebnisse gelten mit einer Genauigkeit von ±2,5 Prozentpunkten in 19 von 20 Fällen für die Gesamtbevölkerung als genau, mit größeren Spannen für demografische Untergruppen. Wie bei allen Stichprobenerhebungen können die Ergebnisse verschiedenen Fehlerquellen unterliegen, die über die Stichprobe hinausgehen, darunter Erfassungs- und Messfehler.
Im Rahmen des ersten kanadischen Monats der Verschuldungskompetenz unterstreichen diese Ergebnisse die Bedeutung einer gezielten Finanzerziehung und die Notwendigkeit, die Hindernisse zu beseitigen, die viele Kanadier davon abhalten, die benötigte finanzielle Unterstützung zu suchen.
Danksagung: Dieser Artikel wurde mit Hilfe von AI verfasst, die auch bei der Recherche, dem Entwurf, der Bearbeitung und der Formatierung dieser aktuellen Fassung behilflich war.